26.04.2023
Die vier Evolutionsstufen von Sprint Reviews – Stufe 2
In unserer Arbeit mit vielen verschiedenen Scrum Teams haben wir einigen Reviews zum Sprintende beiwohnen dürfen. Dabei haben sich in unserer Wahrnehmung vier verschiedene Evolutionsstufen herauskristallisiert in die man die Veranstaltungen gut einteilen kann.

In diesem Beitrag geht es um die zweite Entwicklungsstufe von Scrum Reviews: Demo des Inkrements oder „Ich kenne meine Klickpfade“. Unser erster Beitrag handelt von der Sprint Review Evolutionstufe 1 (PowerPoint oder „Screenshots werfen keine Fehlermeldungen“). Die Stufen 3 bis 4 findet ihr dann in eigenen Posts.
Zur Vorstellung haben wir einen kleinen Steckbrief erstellt, der helfen soll, Review-Varianten vergleichbar zu machen. Auch auf typische Fallstricke oder besondere Phänomene möchten wir eingehen.
Disclaimer: Es gibt für jede Stufe gute Gründe, sie in manchen Situationen einzusetzen. Tendenziell gilt aber, je höher die Stufe, desto mehr kann man über das Produkt lernen.
In diesem Beitrag geht es um die zweite Entwicklungsstufe von Scrum Reviews: Demo des Inkrements oder „Ich kenne meine Klickpfade“. Unser erster Beitrag handelt von der Sprint Review Evolutionstufe 1 (PowerPoint oder „Screenshots werfen keine Fehlermeldungen“). Die Stufen 3 bis 4 findet ihr dann in eigenen Posts.
Zur Vorstellung haben wir einen kleinen Steckbrief erstellt, der helfen soll, Review-Varianten vergleichbar zu machen. Auch auf typische Fallstricke oder besondere Phänomene möchten wir eingehen.
Disclaimer: Es gibt für jede Stufe gute Gründe, sie in manchen Situationen einzusetzen. Tendenziell gilt aber, je höher die Stufe, desto mehr kann man über das Produkt lernen.
Stufe 2: Demo des Inkrements oder "Ich kenne meine Klickpfade"

Wie sieht das aus?
Das Entwicklungsteam hat eine Version des Produkts in einer Präsentationsumgebung bereitgestellt. Wie in Stufe 1 rahmt der:die Product Owner:in das Review mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Ausblick ein. Dazwischen werden die Ergebnisse der umgesetzten Storys durch das Team auf der Umgebung live vorgeführt.
Vorteile
- Die Auftraggeber:innen bekommen den echten Stand des Produkts zu sehen. Es werden reale Abläufe gezeigt.
- Für die Präsentation muss im effizientesten Fall sehr wenig vorbereitet werden. Investiert man jetzt noch etwas Aufwand in einen fachlich übergreifenden Zusammenhang, bekommt die Demo einen Spannungsbogen.
Nachteile
- Es gibt keine Interaktion von Kunden oder Stakeholdern mit dem Produkt. Eindrücke sind rein passiv. Erfragtes Feedback basiert auf Vermutungen, wie sich die Bedienung anfühlen könnte. Menschen fällt es schwer, nach Demos nützliches Feedback zu geben. Dem Team fällt es schwer, sinnvoll nach Feedback zu fragen. Das kann im schlimmsten Fall für Frust auf beiden Seiten sorgen.
- Selbst vorklicken, verleitet dazu, eine fehlerbehaftete, wenig robuste Produktversion vorzustellen. Man kann ja das vorführen, was funktioniert. Es besteht außerdem die Gefahr, dass der:die Präsentierende zu schnell durch die Dialoge klickt und die Auftraggeber:innen abhängt.
Wer ist typischerweise anwesend?
Typischerweise das gesamte Scrum Team, ein oder mehrere Auftraggeber:innen und Vertreter:innen des Fachbereichs. Größere Setups mit mehreren Teams nutzen auch mal Stellvertreter:innen anstatt das ganze Team zu schicken.
Wann nutzen?
Inkrement-Demos sind gut, um das Umfeld auf dem Laufenden zu halten: Auftraggeber:innen sehen Fortschritte, benachbarte Schnittstellen-Teams bekommen einen Eindruck davon, welche Themen angegangen werden und wie sich das Produkt weiterentwickelt. Fachbereiche können Vertrauen in die Entwicklung und die fachliche Korrektheit des Produkts aufbauen.
Was würden die Erfinder von Scrum - Jeff Sutherland und Ken Schwaber - sagen?
Feedback von Stakeholdern ist kein Feedback von Kunden bzw. Nutzer:innen. Nur echte User des Produkts können echtes Feedback geben. Außerdem ist „gezeigt bekommen“ etwas ganz anderes als „selbst machen“. Grobe fachliche Schnitzer können mit Inkrement-Demos sicherlich entdeckt werden, eine echte Nutzer:innen-Erfahrung lässt sich nicht validieren. Aber immerhin ist eine Demo in einer Präsentationsumgebung näher an „funktionierende Software“ nach jedem Sprint als eine PowerPoint-Präsentation. Achtung: Der Computer eines Entwicklungsteam-Mitglieds zählt nicht als adäquate Präsentationsumgebung, da die Umgebung der produktiven so ähnlich wie möglich sein sollte (z.B. hinsichtlich Performance und funktionierender Schnittstellenintegration).
Minifazit
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