26.09.2024

Digitale Teamentwicklung – Zweiter Teil: Was ist unser Sinn?

Im zweiten Teil unserer Blogserie erklären wir, wie das Purpose-Turnier Teams dabei hilft, ihren Sinn und Mehrwert zu entdecken - von der Stakeholder-Analyse bis zum finalen Purpose-Prototyp. Perfekt für jede Gruppengröße!

Gemeinsame Beratung. Was ist unser Purpose?

Mitarbeiter:innen arbeiten heute an verschieden Orten, sie arbeiten an einem gemeinsamen Ziel, müssen sich aufeinander verlassen können und somit als Team gut funktionieren.  

Gerade Remote-Teams müssen sich aufeinander verlassen können. Um ein vitales und gut funktionierendes Remote-Team zu entwickeln, ist intensive, vertrauensvolle aber auch gut strukturierte und moderierte Kommunikation erforderlich.

Dass sich Remote-Teams auch immer mal wieder in Präsenz sehen sollen und für bestimmte Themen an einem Ort zusammenkommen, ist aus unserer Sicht auch weiterhin zu empfehlen. Das können Remoteworkshops nicht ersetzen.

Was Remote-Teamentwicklung allerdings attraktiv macht, ist eine unkomplizierte, schnell zu organisierende Begleitung. Remote-Teamentwicklungen benötigen nur einen gemeinsamen Zeitslot, einen verschickten Link mit Einladungsmail und eine:n Moderator:in, der/die sich im „Online-Raum“ wohlfühlt und das nötige Methodenrepertoire mitbringt.

Dann können viele Themen, die Teams bewegen auch wunderbar online durchdrungen und bearbeitet werden. Dabei können u.a. Themen wie Neuorganisation, sich Kennenlernen, Feedbackkultur, (Agile) Führung und Zusammenarbeit, Passung von zukünftigen Aufgaben und Kompetenzen, die Entwicklung relevanter Rollenkonzepte im Team, oder auch der konstruktive Umgang mit unterschiedlichen Sichtweisen im Mittelpunkt stehen.

Wie das genau aussehen kann, welche Methoden dabei hilfreich sind und wie ihr digitale Teamentwicklung abwechslungsreich und kreativ gestalten könnt, erfahrt ihr in dieser Blogserie.

Mitarbeiter:innen arbeiten heute an verschieden Orten, sie arbeiten an einem gemeinsamen Ziel, müssen sich aufeinander verlassen können und somit als Team gut funktionieren.  

Gerade Remote-Teams müssen sich aufeinander verlassen können. Um ein vitales und gut funktionierendes Remote-Team zu entwickeln, ist intensive, vertrauensvolle aber auch gut strukturierte und moderierte Kommunikation erforderlich.

Dass sich Remote-Teams auch immer mal wieder in Präsenz sehen sollen und für bestimmte Themen an einem Ort zusammenkommen, ist aus unserer Sicht auch weiterhin zu empfehlen. Das können Remoteworkshops nicht ersetzen.

Was Remote-Teamentwicklung allerdings attraktiv macht, ist eine unkomplizierte, schnell zu organisierende Begleitung. Remote-Teamentwicklungen benötigen nur einen gemeinsamen Zeitslot, einen verschickten Link mit Einladungsmail und eine:n Moderator:in, der/die sich im „Online-Raum“ wohlfühlt und das nötige Methodenrepertoire mitbringt.

Dann können viele Themen, die Teams bewegen auch wunderbar online durchdrungen und bearbeitet werden. Dabei können u.a. Themen wie Neuorganisation, sich Kennenlernen, Feedbackkultur, (Agile) Führung und Zusammenarbeit, Passung von zukünftigen Aufgaben und Kompetenzen, die Entwicklung relevanter Rollenkonzepte im Team, oder auch der konstruktive Umgang mit unterschiedlichen Sichtweisen im Mittelpunkt stehen.

Wie das genau aussehen kann, welche Methoden dabei hilfreich sind und wie ihr digitale Teamentwicklung abwechslungsreich und kreativ gestalten könnt, erfahrt ihr in dieser Blogserie.

Warum es Sinn macht? Das Purpose Turnier!

Eine Methode, um mit beliebig großen Teams (oder anderen Gruppen) nach dem Sinn der Arbeit zu suchen.

Das Purpose-Turnier ist eine bewährte Methode, um mit einer Gruppe, Teams, Abteilungen oder Teilbereichen erkunden zu können, was ihr Purpose ist:

Wofür werden wir (als z.B. Team, Abteilung, Bereich, etc…) gebraucht?“ und „Wofür stehe ich (als Individuum) jeden Morgen auf?

 

Je nach Gruppengröße dauert es zwischen zwei Stunden und einem Tag, um zu belastbaren Ergebnissen zu kommen. Hierzu bereitet ihr im Vorfeld ein entsprechendes Board (Conceptboard, Mural, etc..)

Die folgenden Skizzen geben einen ersten Überblick. Im weiteren Verlauf findet ihr die genaue Beschreibung des Ablaufs. (Punkte 1-6)

 

 

Purpose Turnier in der Übersicht

 

 

1. Rahmen klären

Zu Beginn bestimmt ihr eine*n Moderator*in, der/die euch durch die Discovery führt. Ehe das Team mit der Umsetzung beginnt, muss geklärt werden, was überhaupt umgesetzt werden soll: Geht es um den Purpose dieser Gruppe, mit der gerade gearbeitet wird, oder um den Purpose der ganzen Organisation, in der diese Gruppe beheimatet ist?

Falls es um einen Teilbereich einer größeren Organisation geht, ist es wichtig, sich den Purpose des gesamten Unternehmens in Erinnerung zu rufen.

Ist der bereits formuliert, sollte er kurz besprochen werden. Ist er es nicht, genügt eine kurze Diskussion darüber.

 

 

2. Die Stakeholder Map

Nun geht es los: Die Gruppe erstellt eine Mindmap aller Stakeholder: Es werden also alle Personen, Teams, auch abstrakte Instanzen (wie „die Gesellschaft“ oder „der Planet“) gesammelt, für die dieses Team irgendeinen Mehrwert zu schaffen glaubt.

Hierbei geht es vor allem darum, Masse zu erzeugen, also möglichst viele digitale Post-its vollzuschreiben (auch gerne mit Doppelungen) und zunächst in ein dafür vorbereitetes Board zu schieben.

Leitfrage: Für wen schaffen wir als Team einen Mehrwert?

Die Betonung liegt hier nur auf dem „für wen“ und noch nicht auf der Frage, welcher Mehrwert geschaffen wird. Jede*r schreibt für sich auf digitale Post-its. Während bereits „geschoben“ wird, darf ruhig weitergeschrieben werden, die Ideen der anderen sollen weitere Einfälle anstoßen.

Anschließend stellen alle Teilnehmer:innn ihr Post-its vor.

An dieser Stelle kann der/die Moderator:in für erste Zuordnung und Übersicht auf dem Board sorgen.

 

 

3. Mehrwertcluster

Im nächsten Schritt sollen nur die Stakeholder als Orientierung herangezogen werden, um möglichst alle Formen des Mehrwerts zu formulieren, die das Team schafft.

Die Teilnehmer*innen schreiben wieder jede*r für sich auf digitale Post-its und schieben die Punkte, die sie gefunden haben, in den Mehrwert-Cluster-Bereich auf dem Board.

Leitfrage: Welchen Mehrwert schaffen wir als Team für andere?

Der*die Moderator*in versucht im Anschluss, gerne mit Hilfe der Gruppe, die Post-its zu clustern und damit die unterschiedlichen Arten des Mehrwerts zu gruppieren.

Wenn keine weiteren Punkte mehr kommen, werden die Cluster im Team bewertet: Gelingt es, alle Post-its jeweils einem Cluster zuzuordnen? Und gelingt es im Anschluss, jedes Cluster mit einem Label zu versehen, das zu allen Punkten passt?

Das Label sollte ein abstrakter Begriff sein, wie z.B. Geschwindigkeit, Qualität, Gutes tun … .

Am Ende der Übung sollten ca. 5-7 Cluster gefunden sein, die jeweils mit einem abstrakten Begriff überschrieben sind.

 

 

Zum Purpose Prototyp

 

 

4. Individuelle Purpose-Skizze

Nun beginnt eine Phase, in der jede*r für sich auf die Suche nach einem ersten Purpose-Prototypen geht.

Dazu wird in Stillarbeit nach einem oder wenigen Sätzen gesucht, die alles zusammenfassen, was im letzten Teil der Übung gefunden wurde. Meist ist es sinnvoll, mit „Wir … “ anzufangen. Es ist an dieser Stelle weder wichtig, sich besonders kurz zu fassen, noch muss die Formulierung elegant oder ausgereift sein, sie wird ohnehin noch überarbeitet.

Die Teilnehmer*innen versuchen einfach nur, in maximal 15 Minuten eine Version zu finden, die den Purpose für sie erfasst. Sie orientieren sich dabei an den Clustern, die im vorherigen Schritt identifiziert wurden, ohne dabei einfach nur die abstrakten Begriffe aneinander zu ketten.

Besser ist es, einen möglichst anschaulichen Satz zu formulieren: „Warum werden wir gebraucht? – Wir tragen dazu bei … “ An dieser Stelle kann es auch hilfreich sein, das Why-How-What-Format zu verwenden, um zu unterscheiden:

Why ist der eigentliche Purpose.

How beantwortet die Frage, wie dieser umgesetzt wird.

What beschreibt konkrete Inhalte der Arbeit und Ziele.

» Wir tragen dazu bei … indem wir … . Konkret werden wir … . «

Jede*r schreibt den Purpose Prototypen für sich auf digitale Post-its als Vorbereitung für die nächste Phase (Punkt 5)

 

 

5. Das „eigentliche“ Purpose-Turnier

Nun beginnt das eigentliche Purpose-Turnier, das von dem/der Moderator*in in etwas Kopfrechnen verlangt: Am einfachsten ist es, wenn die Größe der Gruppe sich durch vier teilen lässt.

Die Methode funktioniert aber auch mit allen anderen Gruppenstärken.

Im ersten Schritt finden sich jeweils zwei Personen in einer Breakout-Session zusammen, die sich gegenseitig erklären, zu welchen vorläufigen Ergebnissen sie in der vorherigen Phase gelangt sind. Dann werden die beiden Versionen verworfen und gemeinsam ein neuer Prototyp entwickelt. Die beiden Spieler*innen bekommen 15 Minuten Zeit, um gemeinsam eine neue Purpose-Skizze zu entwickeln. Sie einigen sich dabei nicht einfach auf eine der beiden Versionen, die sie zuvor alleine erstellt haben, sondern fertigen eine neue an, mit der beide glücklich sind. Sobald sie sich einig sind, legen sie noch fest, wer von den beiden die Gruppe in der nächsten Runde vertritt.

Eine Person kommt in die nächste Runde des Turniers, die andere Person kann als Zuschauer*in ebenfalls in der jeweilig Breakout-Session beiwohnen. Sie entscheidet aber nichts mehr, sondern kann nur noch Ideen zurufen. Wenn alle Gruppen die erste Runde durchlaufen haben, beginnt die nächste Turnier-Runde, die nach dem gleichen Schema abläuft.

Auch hier entwickelt jede Zweiergruppe wieder eine neue Purpose-Skizze, und wieder gelangt nur eine*r der Spieler*innen in die nächste Runde. Das heißt, mit jeder Runde halbiert sich die Anzahl der aktiven Teilnehmer*innen.

Schließlich gibt es ein Finale, in dem die letzten beiden Teilnehmer*innen abermals ihre Prototypen vorstellen, verwerfen und einen neuen Vorschlag machen.

Rahmen: Hauptsession (Erklärung des Turnier-Vorgehens durch Moderator:in/Zusammenfassung der jeweiligen Ergebnisse aus den BOS, Einteilung der neuen Paare für die nächsten BOS/usw. bis gemeinsamer Purpose Prototyp steht.

 

 

6. Entscheidung & Abschluss

Das Ergebnis wird nun in der der Gesamtgruppe nochmals überprüft. Etwaige Kritikpunkte von einzelnen Teilnehmer*innen wie z.B fehlende Aspekte oder unpräzise Formulierungen werden aufgegriffen und nach Möglichkeit gemeinsam gelöst.

Damit endet das Turnier und die Gruppe kann sich zu einem gemeinschaftlich erarbeiteten Purpose Prototypen beglückwünschen.

Der weitere Feinschliff des Prototypen kann durch eine „kleine“ Projektgruppe im Nachgang des Workshops erfolgen und im Rahmen z.B. eines nächsten Team-Jour-Fixe vorgestellt werden.

Improvement Kata

Das bei dem japanischen Autobauer Toyota entwickelte Improvement Kata unterstützt Ihr Team dabei routiniert mit Problemen umzugehen. Erfahren Sie nächste Woche in unserem dritten Teil mehr über dieses essenzielle Coaching-Tool.

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Autor:Innen

Karsten Breker

Als systemischer Organisationsentwickler und Coach für agile Entwicklungsgsprozesse sieht sich Karsten Breker als Bindeglied zwischen strategischen Entscheidungsprozessen und der Umsetzungsdynamik in Organisationen. Die authentische Partizipation aller Beteiligten und die Schaffung vertrauensvoller Kommunikationsräume liegen ihm dabei besonders am Herzen.

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