18.06.2024

Safe Space Station: Psychologische Sicherheit im Team spielerisch erleben

Psychologische Sicherheit ist eine der Grundlagen für gut funktionierende Teams. Damit Du herausfinden kannst, wie es um die Psychologische Sicherheit Deines Teams bestellt ist, haben wir das Serious Game "Safe Space Station" entwickelt. In diesem Beitrag erklären wir dir das Konzept der Psychologischen Sicherheit, die Vorteile von psychologisch sicheren Teams und natürlich unser Spiel und wie Du es spielen kannst.

Spielsituation Safe Space Station

Kommt Dir eine der folgenden Situationen bekannt vor? In Deinem Team wird gerade über ein Thema gesprochen, das Du nicht wirklich verstanden hast. Du fühlst dich alleine mit Deinem Fragezeichen im Kopf und fragst lieber nicht nach, um nicht inkompetent zu wirken. In einer anderen Situation wird ein neues System eingeführt und Du hast Deine Bedenken oder andere Ideen, sagst sie aber lieber nicht – die anderen werden das schon bedacht haben und wissen, was sie tun. Oder es unterläuft Dir selbst ein Fehler, das fühlt sich unangenehm an und bevor die anderen Schlechtes über Dich denken, hängst du es lieber nicht an die große Glocke. Vielleicht fällt es einfach nicht auf.

Diese (oder ähnliche) Situationen sind zunächst verständlich: Niemand möchte gerne als inkompetent, nervig oder ignorant wahrgenommen werden. Gerade in Gruppensituationen ist Zurückhaltung oft die Taktik der Wahl, frei nach dem Motto: Mache ich mich nicht verletzlich, kann ich auch nicht verletzt werden. Dann kann auch nichts schief gehen und alles ist gut, oder?

Wenn man jedoch einen Blick auf die Konsequenzen wirft, ist das Gegenteil der Fall. Je nach Kontext können die Auswirkungen sogar fatal sein. Beispielsweise in der Medizin oder der Luftfahrt, wo auch kleine Fehler große Folgen haben können. Traut sich zum Beispiel der Krankenpfleger eine Medikation anzuzweifeln, die von einer Oberärztin notiert wurde?

Nachdem Du diesen Blogbeitrag gelesen hast, weißt Du, was Psychologische Sicherheit (und das Gegenteil „Psychologische Gefahr“) ausmacht, welche Auswirkungen eine sichere Umgebung hat und Du wirst unser Spiel Safe Space Station ausprobieren wollen. Hier geht es direkt zum Spiel.

Kommt Dir eine der folgenden Situationen bekannt vor? In Deinem Team wird gerade über ein Thema gesprochen, das Du nicht wirklich verstanden hast. Du fühlst dich alleine mit Deinem Fragezeichen im Kopf und fragst lieber nicht nach, um nicht inkompetent zu wirken. In einer anderen Situation wird ein neues System eingeführt und Du hast Deine Bedenken oder andere Ideen, sagst sie aber lieber nicht – die anderen werden das schon bedacht haben und wissen, was sie tun. Oder es unterläuft Dir selbst ein Fehler, das fühlt sich unangenehm an und bevor die anderen Schlechtes über Dich denken, hängst du es lieber nicht an die große Glocke. Vielleicht fällt es einfach nicht auf.

Diese (oder ähnliche) Situationen sind zunächst verständlich: Niemand möchte gerne als inkompetent, nervig oder ignorant wahrgenommen werden. Gerade in Gruppensituationen ist Zurückhaltung oft die Taktik der Wahl, frei nach dem Motto: Mache ich mich nicht verletzlich, kann ich auch nicht verletzt werden. Dann kann auch nichts schief gehen und alles ist gut, oder?

Wenn man jedoch einen Blick auf die Konsequenzen wirft, ist das Gegenteil der Fall. Je nach Kontext können die Auswirkungen sogar fatal sein. Beispielsweise in der Medizin oder der Luftfahrt, wo auch kleine Fehler große Folgen haben können. Traut sich zum Beispiel der Krankenpfleger eine Medikation anzuzweifeln, die von einer Oberärztin notiert wurde?

Nachdem Du diesen Blogbeitrag gelesen hast, weißt Du, was Psychologische Sicherheit (und das Gegenteil „Psychologische Gefahr“) ausmacht, welche Auswirkungen eine sichere Umgebung hat und Du wirst unser Spiel Safe Space Station ausprobieren wollen. Hier geht es direkt zum Spiel.

Was bedeutet Psychologische Sicherheit?

Die Beispiele oben machen deutlich, wie wichtig es ist, dass Menschen in Gruppen die Sicherheit haben, Themen offen anzusprechen. Dieses Phänomen wurde durch die Harvard-Professorin für Leadership und Management Amy Edmondson unter dem Begriff „Psychologische Sicherheit“ bereits 1996 bekannt. Ihre Definition lautet:

Psychologische Sicherheit bedeutet, sich sicher zu damit zu fühlen, Ideen, Fragen, Bedenken und Fehler anzusprechen, ohne dafür mit (sozialen) negativen Konsequenzen rechnen zu müssen. Amy Edmondson.

 

Was bedeutet Psychologische Sicherheit für Organisationen?

So viel erstmal grob zur Theorie. Doch wieso ist das für Organisationen wichtig? Zum einen kann fehlende Psychologische Sicherheit negative Konsequenzen haben: Von Ideen und Lösungswegen, die unter den Tisch fallen bis hin zu fatalen Konsequenzen, wie oben erwähnt.

Das kann zum Beispiel so aussehen: Eine Arbeitsgruppe präsentiert ihre Ergebnisse in einer großen Runde. Ein Mitarbeiter versteht firmeninterne Fachbegriffe nicht, traut sich aber nicht, eine Verständnisfrage zu stellen – er will nicht dumm dastehen. Dadurch kann er seine eigene Kompetenz nicht einbringen.

Oder ein neuer Abteilungsleiter möchte Prozesse im Verkauf ändern. Eine langjährige Mitarbeiterin traut sich nicht, dem neuen Vorgesetzten zu widersprechen, obwohl sie ganz genau weiß, dass die Kund:innen die neuen Prozesse nicht akzeptieren werden.

Wodurch zeichnen sich psychologisch sichere Teams aus?

Psychologische Sicherheit Matrix

Psychologisch sichere Teams definieren sich durch ihre Fähigkeit, in der sogenannten Lernzone zu agieren. Diese Zone repräsentiert den idealen Zustand, in dem die Teammitglieder sich weder in der Komfortzone (wo wenig Herausforderung besteht), der Apathiezone (in der Gleichgültigkeit herrscht) noch in der Angstzone (wo Furcht vor negativen Konsequenzen dominiert) gefangen sind. In der Lernzone können Teammitglieder aktiv ihre Fähigkeiten erweitern, neue Ansätze erkunden und ihre Zusammenarbeit verbessern.

Diese Zone sollte das Ziel der Führungskräfte bzw. Organisationen sein. Es geht nicht darum, keine Fehler zu machen, sondern darum, diese offen zu besprechen und darauf reagieren zu können. Natürlich können auch in der Angstzone Ergebnisse produziert werden,  jedoch ist das nicht nachhaltig und die Mitarbeitenden werden sich früher oder später nach einer anderen Stelle umschauen. Außerdem besteht das Risiko, dass Fehler verschwiegen oder anderen in die Schuhe geschoben werden.

Typische Verhaltensweisen, die Teams in der Lernzone zeigen, sind zum Beispiel die Offenheit für Experimente und das Führen von offenen Dialogen und Diskussionen. Gleichzeitig trauen sie sich, den Status Quo in Frage zu stellen, Bedenken anzusprechen und eigene Ideen zu äußern. Die Spitzendisziplin ist es zuletzt, aktiv selbst eigene Fehler einzuräumen. Solange dieses Verhalten von den anderen Teammitgliedern positiv aufgenommen wird, stärkt es die allgemeine Akzeptanz und ermuntert alle im Team, sich ebenfalls so zu verhalten.

Für den Erfolg von Organisationen ist es daher wichtig, Psychologische Sicherheit und das Bewusstsein um die Bedeutung als Teil ihrer Unternehmenskultur zu verstehen.

Was kann ich als Führungskraft tun?

Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht. Als Führungskraft reicht es nicht, vereinfacht gesagt, die Mitarbeitenden bei Fehlern nicht anzuschreien oder winkend-und-lächelnd über den Flur zu laufen. Es ist tief im Menschen verankert, gut dastehen zu wollen, vor allem vor Menschen, die in der Hierarchie über einem stehen. Niemand steht morgens mit dem Ziel auf, einmal so richtig blöd dazustehen oder auch nur einen Fehler zu machen, der dann zugegeben werden kann.

Das bedeutet für die Führungskräfte ein aktives Auseinandersetzen mit der Psychologischen Sicherheit der unterstellten Teams. Um beim oben genannten Beispiel zu bleiben: Wieso nicht selbst Verständnisfragen stellen und zugeben, dass etwas nicht verstanden wurde. Oder aktiv das Feedback aus dem Team einholen und es dann auch wertschätzen. Auch als Führungskraft ist es menschlich, nicht alles zu wissen und somit mit gutem Beispiel voran zu gehen. 

Es kann auch helfen, hier einen Kopfstand zu machen und von der anderen Seite her zu denken:

Wie unterscheiden sich Psychologische Sicherheit und das Gegenteil "Psychologische Gefahr"?

viadee spark Seminar Gewaltfreie Kommunikation

Psychologische Gefahr steht für:

  1. Gruppennorm: Angst, Fehler zuzugeben, ggf. andere beschuldigen
  2. Weniger Teilen von unterschiedlichen Meinungen
  3. Es wird Teil der Gruppendynamik, Risiken werden vermieden
  4. Stille

Psychologische Sicherheit hingegen steht für:

  1. Gruppennorm: Es ist in Ordnung, Fehler zu machen
  2. Teilen von Erfahrungen
  3. Gegenseitiges Lernen & Möglichkeit zum Eingreifen
  4. Kreative Lösungsfindung

So lohnt es sich zum Beispiel als Führungskraft im Meeting zu überlegen, woher die fast schon peinliche Stille bei offenen Fragen kommt. Entweder sind alle schon mit ihren Gedanken in der Umsetzung und es ist allen klar, um was es geht. Möglicherweise besteht auch kein Interesse daran, Dinge direkt richtig umzusetzen. Und es kann sein, dass eine Atmosphäre besteht, die daran hindert, Fragen zu stellen oder Zweifel und Bedenken zu äußern.

Serious Game "Safe Space Station" – Finde heraus, wo dein Team steht

Safe Space Station - Rakete

Du fragst Dich, wie Du herausfindest, wie es in Deinem Team um die Psychologische Sicherheit bestellt ist? Unser Serious Game „Safe Space Station“ kann Euch helfen!

Es gibt natürlich verschiedene Wege, ein Gefühl für Psychologische Sicherheit im Team zu bestimmen, beispielsweise in Retrospektiven, Teamworkshops oder durch gezielte Reflexionsfragen.

Eine weitere Möglichkeit, die wir entwickelt und mit Teams verprobt haben, ist das viadee spark Serious Game „Safe Space Station“ (gleich ausprobieren). Spielerisch bietet „Safe Space Station“ eine Umgebung, in der ein Gefühl für die Psychologische Sicherheit eines Teams entwickelt werden kann. Dies ist losgelöst vom Projektalltag der Teammitglieder. Dabei ist es wichtig, bei diesem doch sensiblen Thema nicht mit Zahlen oder Stempeln zu arbeiten. Eine Messgröße wie: „Dein Team ist 4 von 5 sicher“, ist nicht Ziel des Spiels. 

Die Simulation ist daher ausgelegt für Teams und Gruppen, die Psychologische Sicherheit als Konzept erfahrbar machen und den Transfer in den Arbeitsalltag fördern wollen.

Safe Space

Um den spielerischen Charakter zu stärken, taucht das Team in das Szenario einer Raumstation ein und arbeitet als Forscher*innen-Team auf der „Safe Space Station“. Mit limitierten Ressourcen sollen die Spieler*innen in Situationen gebracht werden, in denen diese nicht alleine weiterkommen und somit selbst das Risiko eingehen, Fehler zu machen, nach Hilfe zu fragen oder die Fehler anderer Spieler*innen zu korrigieren. Dabei merken sie, wie die Teammitglieder reagieren und wie die Situation als Team angegangen wird.

(Das Bild des Safe Space Tisches entstammt der Veranstaltung Manage Agile 2024, Fotograf: Max Cramer)

In insgesamt drei Spielrunden werden verschiedene Werkzeuge nachgebaut, die ein Leck an der Station schließen und die Mission retten soll. Die Spieler*innen können jeweils aus verschiedenen Handlungsoptionen wählen, die ein unterschiedliches Maß an Psychologischer Sicherheit erfordern. Die Durchführung nimmt ca. 30 Minuten in Anspruch. Im Anschluss kann das Team gemeinsam die Simulation reflektieren und Schlüsse für das eigene Handeln im Team ziehen.

Moderationsfragen zur Reflexion einer Runde "Safe Space Station"

Nach einer Runde Safe Space Station ist es sinnvoll, die Simulation im Team zu reflektieren. Hierbei helfen folgende Fragen:

Fragen zur Reflexion:

  • Wie wurde miteinander gesprochen?
  • Was ist gut gelaufen? Was ist weniger gut gelaufen?
  • Wie war die Frustrations-/ Zuversichtskurve während der Situation?
  • Wie wurden Entscheidungen getroffen? Wurden alle Teammitglieder einbezogen?

Fragen zur Psychologischen Sicherheit:

  • Wie war die Zusammenarbeit?
  • Welche Verhaltensweisen sind hinderlich? Welche förderlich?
  • Wie hat es sich für dich angefühlt, zuzugeben, dass du es nicht wusstest?
  • Wie würdest du den Umgang mit Fehlern in der Gruppe beschreiben?
  • Wie würdest du das Vertrauen im Team beschreiben?

Safe Space Station ausprobieren

Spielsituation Safe Space Station

Wer neugierig geworden ist und das Spiel mit dem eigenen Team spielen möchte, kann sich eine detaillierte Spielanleitung inkl. aller Materialien zum Selbstausdrucken kostenlos über unser Kontaktformular downloaden.

Zusätzlich braucht ihr dann nur noch einen großen Tisch, etwas Basteltalent, einen Timer und 4-6 Mitspieler*innen.

Wir wünschen Euch erkenntnisreiche Missionen mit Euren Teams!

Wenn ihr Eure ersten Runden „Safe Space Station“ gespielt habt, dann gebt uns doch gerne ein Feedback: Wie hat es euch gefallen? Was könnte man verbessern? Traut euch und gebt uns eine ehrliche Rückmeldung – wir freuen uns!

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Autor:Innen

Lena Tangelder

Lena Tangelder setzt ihren Schwerpunkt als zertifizierte Scrum Masterin im agilen Projektmanagement. Ihre psychologische Expertise versetzt sie in die Lage, Teams zu motivieren und sowohl menschlich als auch methodisch zu unterstützen.

Lana Knödler

Lana Knödler hat langjährige Erfahrung in operativen Rollen wie der Projektleitung oder als Scrum Masterin und ist beratend auf Change Management und Organisationsentwicklung im agilen Umfeld spezialisiert

Safe Space Station herunterladen und ausprobieren

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