14.03.2024
Die Kunst der Teamentwicklung – Erster Teil: Die Forming-Phase
Wir starten eine Blogreihe zu Phasen der Teamentwicklung und geben Orientierung, wie du diese optimal begleiten kannst. Im ersten Teil geht es um die Forming-Phase und den Grundstein für erfolgreiche Zusammenarbeit im Team.
Wir sind uns sicher – viele von euch haben bereits von den Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman gehört und längst auch erlebt, wie sich einzelne Phasen auf die Arbeit in Teams auswirken können. Während Tuckmans Phasenmodell in der Wissenschaft kritisch betrachtet wird und seine Einschränkungen hat, empfinden wir es als hilfreiches Werkzeug, um sich mit Dynamiken in Teams auseinanderzusetzen. In einer Reihe von Blogartikeln wollen wir dir wertvolle Orientierung und konkrete Verhaltensempfehlungen in deiner Rolle als Team Coach, Scrum Master:in oder Führungsperson geben und thematisieren, was du dem Team an die Hand geben kannst, um aus der jeweiligen Phase bzw. Dynamik das Beste herauszuholen. Dabei gehen wir kurz darauf ein, was die jeweiligen Teamdynamiken kennzeichnet, was du für dein Team tun kannst und welches Verhalten wiederum kontraproduktiv wäre.
Wir sind uns sicher – viele von euch haben bereits von den Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman gehört und längst auch erlebt, wie sich einzelne Phasen auf die Arbeit in Teams auswirken können. Während Tuckmans Phasenmodell in der Wissenschaft kritisch betrachtet wird und seine Einschränkungen hat, empfinden wir es als hilfreiches Werkzeug, um sich mit Dynamiken in Teams auseinanderzusetzen. In einer Reihe von Blogartikeln wollen wir dir wertvolle Orientierung und konkrete Verhaltensempfehlungen in deiner Rolle als Team Coach, Scrum Master:in oder Führungsperson geben und thematisieren, was du dem Team an die Hand geben kannst, um aus der jeweiligen Phase bzw. Dynamik das Beste herauszuholen. Dabei gehen wir kurz darauf ein, was die jeweiligen Teamdynamiken kennzeichnet, was du für dein Team tun kannst und welches Verhalten wiederum kontraproduktiv wäre.
Wie du den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in deinem Team legst
In der Entstehungsphase ist ein Team nicht mehr als eine Gruppe aus Individuen, die sich mehr oder weniger freiwillig zusammengefunden hat, um auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. Oft wird die Mitarbeit in einem Team von Führenden vorgegeben. Die beteiligten Menschen kennen sich mitunter noch nicht oder haben noch nicht miteinander gearbeitet. Typische Gefühlslagen, die in einer solchen Konstellation entstehen können, sind Unsicherheit, Desorientierung oder Verwirrung. Kein Wunder – die Persönlichkeiten der Teammitglieder sind unbekannt, Rollen können unklar sein und der:die Einzelne fragt sich, wo er:sie in der Gruppe steht. Die Menschen sind sich nicht sicher, was von ihnen konkret erwartet wird und was sie von den ihnen noch unbekannten Teammitgliedern erwarten können.
Während einige der neuen Aufgabe mit Vorfreude entgegensehen, können sich zumindest Einzelne außerhalb ihrer Komfortzone befinden. Mögliche Reaktionen können vorsichtige Zurückhaltung und ein höfliches, eventuell skeptisches Abtasten sein. Für diese potenziell beobachtbaren Dynamiken der Forming-Phase ist es übrigens unerheblich, ob das Team komplett neu zusammengestellt wird oder ob nur einzelne Teammitglieder dazu kommen bzw. ersetzt werden.
Wie kannst du als Führungsperson in dieser Orientierungsphase die Basis für eine wertvolle Zusammenarbeit schaffen und das Team dabei unterstützen, zusammenzuwachsen?
Forming braucht Zeit!
Aus der Beschreibung der möglichen Dynamiken wird deutlich, dass der Fokus in dieser Teamsituation auf dem Kennenlernen liegen muss. Das braucht Zeit! Diese Zeit sollte als notwendiges Invest für einen erfolgreichen Start der Zusammenarbeit betrachtet werden und nicht als überflüssiges, kostspieliges Nice-to-have. Aus unserer Sicht dauert ein wirklich wertvoller Kickoff für ein neues Team zwei Tage.
Wie sich eine solche Auftaktveranstaltung im Detail gestalten lässt, kannst du hier (Team-Kickoff: Beginn eines erfolgreichen Scrum-Projekts) am Beispiel von Scrum Teams nachvollziehen. Im Rahmen eines Kickoffs können zahlreiche Themen erarbeitet werden, die einem Team Sicherheit durch Werte-, Rollen- und Regelfindung geben:
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Lass jede:n Einzelne:n zu Wort kommen und sammle die verschiedenen Erwartungen an die Teamarbeit ein. Es wäre kontraproduktiv, Rollenbeschreibungen und Regeln einfach vorzugeben.
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Erarbeite mit dem Team Vereinbarungen zur Zusammenarbeit, z.B. auf welchen Kanälen kommuniziert werden soll, wann welche Regeltermine stattfinden, welche Rolle welche Verantwortlichkeiten hat, aber auch welchen Umgang untereinander Teammitglieder sich wünschen.
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Gib dem Team den nötigen Raum, offene Fragen zu klären. Je mehr man zu Anfang investiert, desto besser ist das Team für spätere Zeiten gerüstet.
Natürlich reicht es nicht, diese Vereinbarungen initial zu erarbeiten und dann irgendwo auf dem Projektlaufwerk abzulegen. Damit sie verinnerlicht werden können, sollten sie in der täglichen Zusammenarbeit eine Rolle spielen bzw. bei Bedarf in Erinnerung gerufen oder gemeinsam reflektiert werden.
Außerdem sollten zu Beginn der Zusammenarbeit Ziele transparent gemacht und erläutert werden, um zusätzliche Orientierung zu schaffen. Es ist hilfreich, wenn Teammitglieder an dieser Stelle Gelegenheit bekommen, nicht nur Fragen zu klären, sondern auch Dinge zu hinterfragen oder mit persönlichen Punkten anzureichern. Je besser das Ziel und der eigene Beitrag verstanden wird, umso größer kann das Commitment des:r Einzelnen in Bezug auf das gemeinsame Ziel sein.
Teams sind mehr als Skillsets!
Abseits jeglicher Inhalte ist die Begegnung auf der persönlichen Ebene unbedingt notwendig. Dabei sind Veranstaltungen vor Ort in der frühen Phase in jedem Fall vorzuziehen, weil die Effektivität einer solchen Begegnung sehr viel höher ist als bei einer noch so hervorragend vorbereiteten und moderierten Remote-Veranstaltung. Wir erleben häufig, dass dem Kennenlernen wenig Platz eingeräumt wird und ein zu starker Fokus auf Aufgabe und Methodik gesetzt wird. Damit aber Vertrauen entstehen und wachsen kann, müssen sich Menschen untereinander kennenlernen.
Gerade am Anfang ist es sinnvoll, das Kennenlernen der Teammitglieder zu unterstützen. Dazu gehört auch, dass du als Führungsperson vorangehst und Zeit in den Beziehungsaufbau investierst, Erwartungen in deine Richtung klärst und die Bedürfnisse der einzelnen Menschen kennst. Investitionen in die Forming-Phase zahlen sich üblicherweise in späteren Phasen aus, insbesondere dann, wenn es mal knirscht. Man hat eine gemeinsame Basis etabliert, die über die Aufgabe hinaus geht, zum Beispiel, welchen Umgang man sich untereinander wünscht, wie mit Konflikten umgegangen werden soll oder wie Entscheidungen getroffen werden. Außerdem wurden persönliche Beziehungen geschaffen, die sachliche Auseinandersetzungen aushalten können.
Darüber hinaus ist es zu Beginn wichtig, für eine offene und positive Atmosphäre zu sorgen sowie erste gemeinsame Geschichten zu schreiben. Du kannst zum Beispiel Gemeinsamkeiten betonen, herausstellen, was das Team aus deiner Sicht besonders macht oder an lustige Anekdoten und Selbstdarstellungen anknüpfen, die Teammitglieder eingebracht haben. So kann es dir gelingen, die Grundlagen für Zugehörigkeit und Zusammenwachsen zu legen. Menschen, die sich zugehörig fühlen und eine gemeinsame Verantwortung empfinden, werden in der Regel leistungsbereiter sein und in der Folge einen höheren Einsatz für das Team bringen. Beziehungsarbeit zahlt sich aus!
Im zweiten Teil unserer Blogreihe geht es um die Storming-Phase: Storming – Wenn die Zeiten in deinem Team stürmischer werden.
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